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In Zeiten zunehmender Klimaveränderungen wird uns der Status des Wassers als lebensnotwendige Ressource schmerzlich bewusst. In den monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam spielt Wasser seit jeher eine herausragende Rolle. Doch wie viel wird von den Vertreter:innen dieser Religionen tatsächlich getan, um das Wasser unserer Welt zu schützen? 

Dieser Artikel ist Teil unseres Themenschwerpunkts „Wasser: Stoff des Lebens?" 

Und Wir haben aus Wasser alles Lebendige erschaffen“, heißt es in Sure 21:30 des Korans. Wasser, Quelle des Lebens und Ursprung der Reinheit, durchfließt die Lehren der abrahamitischen Religionen wie ein Fluss.
Im Judentum, Christentum und Islam symbolisiert es die Reinigung der Seele, spirituelle Erneuerung und ist die Grundlage des physischen Lebens. Im Buch Genesis, welches sich Christentum und Judentum teilen, wird Wasser als die Grundlage der Schöpfung betrachtet und ist das erste weltliche Element, mit dem Gott in Kontakt kommt.

Laut dem United Nations World Water Development Report von 2021 haben derzeit mehr als 2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. In einer Zeit, in der Wasserknappheit, Verschmutzung und der Zugang zu sauberem Trinkwasser zu globalen Herausforderungen geworden sind, braucht es ein Bewusstsein für Wasser als wertvolles, lebenswichtiges und gefährdetes Gut mehr denn je.

Dieser Artikel soll untersuchen, inwiefern religiöse Gemeinschaften begonnen haben, ihre Glaubenslehren in konkrete Handlungen umzusetzen, um das Bewusstsein für den Wasserschutz zu schärfen – und wo sie den Ansprüchen, den die eigenen Religionen an den Umgang mit Wasser setzen, nicht gerecht werden.

Statthalter Gottes auf Erden

Die Betonung der Wichtigkeit des Wassers im Islam lässt sich teilweise auf dessen Geburtsort zurückführen – die trockenen Regionen Arabiens. Je weniger man von etwas hat, desto mehr ist es wert.
Die rituelle Waschung „Wudu“ ist sehr wichtig und findet vor dem Gebet statt. Der Mensch soll rein sein, bevor er Kontakt mit Gott aufnimmt. Zudem ist die Gewährleistung sozialer Gerechtigkeit einer der Eckpfeiler des Islams – so gut wie alle Hadithe (Überlieferungen des Lebens von Prophet Muhammad; nach dem Koran die zweite wichtige Quelle des Islams) beziehen sich auf die Wahrung von Gerechtigkeit, darunter auch die gerechte Verteilung von Wasser.

So steht in einer Hadith-Sammlung des Gelehrten Al-Buchari (810-870) dass das Horten von Wasser für Muslime verboten ist. Sollten sie ihr Wasser anderen vorenthalten, wird Allah sie am Tag der Auferstehung nicht beachten und sie werden bestraft werden. Im Islam herrscht die Vorstellung, dass der Mensch Verwalter der Erde ist und somit die Aufgabe hat, auf sie aufzupassen. (Faruqui 2001, s. 1-4) Doch wie funktioniert dieses Gebot in der Praxis aus?

Die Tätigkeiten der Hilfs- und Entwicklungsorganisation Islamic Relief Worldwide (IRW) geben eine Antwort darauf. Islamic Relief wurde 1984 im Vereinigten Königreich von dem Islamwissenschaftler und Mediziner Hany El-Bana gegründet.
Die Organisation fing mit einer Spende von zwanzig Pence (heute: 95 Cent) des damals neunjährigen Neffen des Gründers an – mittlerweile hat IRW über 100 Niederlassungen (darunter auch in Österreich) in mehr als 40 Ländern, hilft über 10 Millionen Menschen jährlich und wurde 1994 zur ersten muslimischen NGO im Vereinigten Königreich, die staatliche Finanzierung bekam. Islamic Relief konzentriert sich nicht ausschließlich auf Wasserversorgung, legt aber einen starken Fokus darauf. Insbesondere die Schaffung langfristiger und nachhaltiger Wasserquellen sind Ziele des IRW.

Als nachhaltige Hilfsmaßnahmen werden etwa solarbetriebener Bohrlöcher errichtet. Das Wasser wird mithilfe von Solarstrom aus dem Boden gepumpt und von lokalen Komitees kontrolliert. Pro Bohrloch werden zehn Personen im Wasserinfrastrukturmanagement geschult, um sicherzustellen, dass die Gemeinde den größtmöglichen Nutzen aus der Wasserquelle zieht. Vier solarbetriebene Bohrlöcher liefern genug Wasser für 4.000 Menschen

Weitere Maßnahmen sind Mikrobewässerungen, die es Wasser ermöglichen, kontinuierlich die Wurzeln von Pflanzen zu erreichen. Die Landwirte werden für die dafür benötigte Technologie und Nutzung geschult. In Mali hat Islamic Relief Mikrodämme erbaut, in denen Regenwasser gespeichert wird, das später von den Bauern vor Ort zur Bewässerung ihrer Felder genutzt werden kann. Familien bekommen von IRW auch das Wissen und die nötigen Werkzeuge vermittelt, um Regenwasser effektiv aufzufangen.

Islamic Relief orientiert sich an den Lehren des Korans und der Sunnah (Gebote, Praktiken und Traditionen des Propheten) und nimmt sich ein Beispiel an dem Propheten Muhammad. Die NGO betont aber, dass sie Menschen aller Glaubensrichtungen helfen. Islamic Relief selbst benennt fünf islamische Werte, die für sie von besonderer Wichtigkeit sind: ihlas (Aufrichtigkeit), ihsan (Vollkommenheit/“Verschönerung“), rahma (Empathie/Barmherzigkeit), adl (Gerechtigkeit) und amana (Verantwortung).

Auch offizielle islamische Führungskräfte haben sich bezüglich des Wasserschutzes zu Wort gemeldet. Im März dieses Jahres sprach der Generalsekretär der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIZ) die Wasserkrise an und forderte dazu auf, dass die internationale Gemeinschaft sich gegenseitig durch Wissensaustausch helfe. 2018 beschloss die OIZ außerdem den „Water Vision Implementation Plan“ mit dem Ziel, durch Zusammenarbeit in den Gebieten Technologie, Kapazitätsaufbau und Fachwissen gemeinsam eine wassersichere Zukunft aufzubauen. Die OIZ sieht sich als kollektive Stimme der muslimischen Welt und hat 57 Mitgliedsstaaten, ist aufgrund ihrer internen Konflikte aber oft unfähig zu handeln.

„Ihr werdet mit Freuden Wasser schöpfen aus den
Heilsbrunnen.“ (Jesaja 12:3)

Das Wasser ist im Christentum ein wichtiges Symbol und Mittel der Befreiung. Bei der Taufe wird der Mensch von seinen Sünden befreit und findet sich beim Auftauchen in der Gemeinschaft Christi.
Bei der Flucht der Israeliten aus der Sklaverei war es ebenfalls das Wasser, welches durch die Überschwemmung der Armee des Pharaos die ehemaligen Sklaven befreite. Wasser ist Befreiung und Bedrohung, Leben und Tod zu gleich. Auch abseits der Bibel ist der Anstieg des Wassers als auch sein Mangel eine Gefahr für die Menschen.

Dass der Vatikan sich mit der Umwelt beschäftigt, ist spätestens seit der 2015 veröffentlichten Enzyklika „Laudato Si“ („Gelobet Seist Du“) von Papst Franziskus bekannt, in der „Wasser“ 47-Mal vorkommt.

Offizielle kirchliche Strukturen beteiligen sich an der Präservation von Wasser. Das Ökumenisches Wassernetzwerk ist eine Initiative des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) und setzt sich für den Erhalt und die verantwortungsvolle Bewirtschaftung und gerechte Verteilung von Wasser ein.
Auch „Weltkirchenrat“ genannt, versteht sich der ÖRK als zentrale Repräsentation der ökumenischen Bewegung, wurde 1948 gegründet und hat heute 352 Mitgliedskirchen in über 120 Ländern. Als Basis für dieses Engagement gilt das Verständnis, dass Wasser ein Geschenk Gottes und grundlegendes Menschenrecht ist.

Seit 2008 veröffentlicht der Rat im Rahmen der Aktion „Sieben Wochen für Wasser“ theologische Überlegungen als auch Ressourcen zum Thema Wasser. Die sieben Wochen korrespondieren mit den sieben Wochen der Fastenzeit.
Der ÖRK hat auch das Wassergerechtigkeitsmanifest der UN-Wasserkonferenz unterzeichnet - „Wasser ist ein Gemeingut und muss für alle ohne Diskriminierung zugänglich sein, unter öffentlicher Kontrolle und darf keine Ware sein“ heißt es in dem Manifest.

Wassermanagement in der Wüste

Die Zukunft des Wassermanagements liegt in der wasserärmsten Region der Welt: Israel, das zu 60 Prozent aus der Wüste Negev besteht.
Vom Wasserrecycling bis zur Entsalzung und Tropfbewässerung: Israel ist führend bei den Lösungen von Problemen der Wasserversorgung und ein Pionier in dem Ausbau neuer Technologien.
Watergen, ein israelisches Unternehmen, hat eine Technologie entwickelt, die durch Solarenergie Trinkwasser aus der Luft bezieht. Diese Technologie wird in über 65 Ländern verwendet – um sauberes Trinkwasser zu beziehen, aber auch um Einsatzfahrzeuge im Kampf gegen Waldbrände mit Wasser zu versorgen.

Israel bezieht 75 Prozent seines Trinkwassers aus dem Mittelmeer und schafft es, fast 90 Prozent des Abwassers für landwirtschaftliche Zwecke wiederzuverwenden. Zum Vergleich: In den USA sind es 4 Prozent. Der Wasserverbrauch pro Kopf in Israel gehört zu dem niedrigsten aller OECD-Länder.
Durch seine enormen Fortschritte im Bereich der Entsalzungstechnologien, verfügt Israel nun über genügend Ressourcen, um Wasser in Länder zu exportieren, in denen es Engpässe gibt – wie beispielsweise nach Jordanien.

Die Wichtigkeit des Wassers in der jüdischen Religion äußert sich unter anderem dadurch, dass das biblische Hebräisch mindestens sechs Wörter zur Beschreibung von Niederschlag enthält. Die Hilfsorganisation der jüdischen Gemeinde in Großbritannien, World Jewish Relief (WJR), leistet ihren Beitrag für eine wassersichere Zukunft.

World Jewish Relief wurde 1933 im Vereinigten Königreich gegründet, um Juden in dem von Nazis besetzten Europa zu helfen. 1938 rettete WJR fast 10.000 Kinder durch ihren Kindertransport, im Laufe des Zweiten Weltkrieges unterstützten sie über 65.000 Juden, die vor den Nazis geflohen waren.

Heute ist World Jewish Relief eine der führenden globalen humanitären Organisationen, mit einem prominenten Schirmherrn: König Charles III. WJR arbeitet in vielen Bereichen, so auch in der Wasserversorgung. Nach dem Erdbeben in Haiti 2010, dem verheerendsten Beben des 21. Jahrhunderts, stellte WJR unter anderem Wassertanks zu Verfügung.

Momentan kümmert sich WJR vor allem um die Wasserversorgung im Süden der Ukraine. Die Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Oblast Cherson stellt ein riesiges Problem für die Wasserversorgung da. In der unmittelbaren Umgebung des ehemaligen Stausees haben 210.000 Menschen keine zentrale Wasserversorgung oder saubere Quelle. WJR liefert mit der Hilfe von Partnern Wasser, Wasserfilter, Hygieneausrüstung und Lebensmittel nach Cherson.

WJR hat bis jetzt 22 Tonnen Wasser in Flaschen an Krankenhäuser in der betroffenen Oblast geschickt und Drohnen gekauft, um bei der Evakuierung zu helfen. Das örtliche jüdische Gemeindezentrum in Cherson steht in stätigem Kontakt mit Hunderten Familien und älteren Menschen, die sich teilweise in nur sehr schwer erreichbaren Dörfern befinden.

Göttliches Greenwashing

Wir haben nun gelesen, welchen wichtigen und schützenswerten Stellenwert Wasser in den heiligen Schriften der monotheistischen Religionen besitzt. Wie auch in den Sustainable Development Goals (SDG) der UN – 17 Ziele, mit deren Erreichen eine nachhaltige und umweltschonende Entwicklung der Gesellschaft gelingen soll – ist Wasser in den abrahamitischen Religionen ein universales Gut. Und tatsächlich gibt es religiöse Initiativen, die diesem Anspruch gerecht werden.
Doch sind diese Initiativen die Norm? Handeln jene Institutionen, die eine zentrale Rolle für ihre jeweilige Religion innehaben, tatsächlich so, wie es die heiligen Schriften verlangen?

Eine etwas genauere Analyse der Mitgliedsländer der Organisation für Islamische Zusammenarbeit offenbart etwa, dass der Beschluss nachhaltiger Politik mehr Schein als Sein ist. Saudi-Arabien, das Land, das den Generalsekretär der OIZ stellt, ist durch die Vereinten Nationen bereits als wasserarme Nation klassifiziert.

Saudi-Arabien ist eine der wohlhabendsten Nationen der Welt und gleichzeitig eine der ärmsten, wenn es um erneuerbare Ressourcen geht. Besonders das Missmanagement des Wasserverbrauchs in der Landwirtschaft und des Grundwassers verursacht Wassermangel.

Die Veränderungen, die mit dem Klimawandel einhergehen, werden erheblichen Einfluss auf die Verfügbarkeit und die Qualität des Wassers haben. Saudi-Arabien ist weiterhin einer der führenden Exporteure fossiler Brennstoffe.
Das Königreich bekannte sich zwar zum Pariser Klimaabkommen, fügte für sich aber eine „Ausstiegsklausel“ ein. Diese Klausel bezieht sich auf das staatliche Öl- und Gasunternehmen Aramco, welches der weltweit größte Unternehmensemittent von Treibhausgasen ist. (DeNicola, & et al. 2015)

Durst nach Frieden

Israel, die Oase für fortschrittliche Wassertechnologien, wird oft für seine Blockade der palästinensischen Gebiete kritisiert, da diese auch die Wasserversorgung betrifft. Seit 1967 sind sämtliche Wasserressourcen der palästinensischen Gemeinschaft unter militärischer Kontrolle Israels.

Die israelischen Bombenanschläge des letzten Jahrzehnts haben einen Großteil der Wasserinfrastruktur im Gazastreifen zerstört. Die Blockade bezieht sich auch auf Baumaterialien, da Hamas (die religiös-nationalistische palästinensische Terrororganisation) sie für militärische Zwecke nutzen könnten, was eine vollständige Sanierung des Zerstörten fast unmöglich macht. Dabei wäre bessere Wasserinfrastruktur ein Vorteil für Israel: Abwasser aus Gaza verschmutzt auch das Meer und die Strände in Israel.

Laut UNICEF ist 78 Prozent des Leitungswassers in Gaza nicht für den menschliche Konsum geeignet. Angesichts der höchsten Arbeitslosenquote der Welt (43 Prozent) können sich viele Palästinenser:innen den Kauf von gesundem Wasser nicht leisten.
Das internationale Komitee des Roten Kreuz kritisierte die Blockade, da „die gesamte Zivilbevölkerung Gazas für Taten bestraft, für die sie keine Verantwortung trägt.“ Besonders besorgniserregend in diesem Kontext: 41 Prozent der Bevölkerung des Gazastreifens ist jünger als 15 Jahre. (Palestinian Central Bureau of Statistics, 2022; Report of the United Nations High Commissioner for Human Rights, 2021)

Mädchen trinkt Wasser in Gaza

Die (statistisch sehr junge) Bevölkerung Gazas hat aufgrund der israelischen Politik Probleme mit der Wasserversorgung (@Mohammed Majdalawi, Middle East Children's Alliance)

Unheilige Allianz

Die Religion ist Teil der Lösung als auch Teil des Problems, so sieht es der deutsche katholische Soziologe und Theologe Markus Vogt, der an der Ludwig-Maximilians-Universität in München forscht und über Christliche Sozialethik lehrt.

Wie bereits gesehen, gibt es durchaus Engagement christlicher Organisationen. Der christliche „Macht Euch die Erde untertan“-Anspruch hat aber auch eine Menge Schaden angerichtet. Vogt nennt explizit die Freikirchen und konservative katholische Kirchen in den USA als politisch motivierte Leugner des Klimawandels – diese unterstützen ideologisch ihnen nahestehende Politiker:innen wie Donald Trump.
Ähnlich ist die Situation in Ländern des Globalen Südens, wo Kirchen „oft an der Seite der Herrschenden stehen und ökosoziale Probleme leugnen, um die eigene Existenz zu sichern.“

Besonders evangelische Protestant:innen neigen dazu, sich skeptisch zum menschengemachten Klimawandel zu äußern. 36 Prozent sind der Meinung, dass die Erderwärmung auf natürliche Vorgänge zurückzuführen ist, 32 Prozent sind nicht überzeugt davon oder unsicher, dass die Erde wärmer wird.
Menschen, die nicht-christlichen Religionen angehören, sowie Atheist:innen und Agnostiker:innen zeigen sich durchweg besorgt über den Klimawandel. Amerikanische Katholik:innen sind nicht so einfach einzuteilen und liegen im Allgemeinen irgendwo dazwischen, wobei Katholik:innen, die sich als Republikaner:innen bezeichnen, noch weniger von der Erderwärmung überzeugt sind als Protestant:innen.

Die Leugnung des Klimawandels durch Evangelikale ist auch auf ihre politischen Positionierungen zurückzuführen. Protestant:innen in den USA identifizieren sich stark mit der Republikanischen Partei, die notorisch für ihre Leugnung des Klimawandels bekannt ist, sich immer weiter von der Wissenschaft entfernt und näher in den Bereich der Verschwörungstheorien wie etwa QAnon schlittert.

Die Begründung, dass man sich keine Sorgen über den Klimawandel macht: Gott hat sowieso alles unter Kontrolle, darunter auch das Klima. Für die 2.2 Millionen Menschen, die in den USA leben und kein fließendes Wasser haben, sowie Bewohner:innen des amerikanischen Westens, die aufgrund von Dürre mit Wasser- und Stromknappheit konfrontiert sind, ist das nur ein schwacher Trost.

Wie heilig ist uns Wasser wirklich?

In der Nacht mag es uns manchmal nerven, wenn es aus dem Wasserhahn tropft, doch die Ressource Wasser ist für unser Überleben unentbehrlich – und wird von der Klimakrise zunehmend bedroht.
In den Nachrichten wird Wasser immer häufiger mit katastrophalen Ereignissen in Verbindung gebracht – sei es, weil nach Dürren fehlt oder Überschwemmungen verursacht. Das Wasser beeinflusst unseren individuellen Alltag genauso wie globale Phänomene.

Judentum, Christentum und Islam teilen sich nicht nur die gleichen abrahamitischen Wurzeln, sondern auch die aus den heiligen Schriften hervorgehende Aufgabe, auf Mitmenschen und Natur Acht zu geben. Trotz diverser, tiefliegender Konflikte sind die Gemeinschaften der Buchreligionen darin vereint, dass sie Wasser einen besonderen Rang als lebensnotwendige Ressource zusprechen.

Im Islam heißt es, dass der Thron Gottes auf Wasser sitzt. Um diesen Thron nicht durch Hochwasser oder Überschwemmungen zu gefährden, würden die Religionen in Sachen Umweltschutz nicht schlecht daran tun, sich auf die eigenen Schriften zurückzubesinnen. Humanitäre Organisationen, die sich einer dieser Religionen zugehörig fühlen, sind den offiziellen Institutionen hier oftmals ein paar Schritte voraus.
Wie so oft sind es fehlender politischer Wille und Geldgier, die grundlegenden Maßnahmen für Umwelt- und damit auch Wasserschutz im Wege stehen.

Bartholomé, C. (2022). Die Rolle der Religion im Anthropozän. Sozialethiker Vogt:
     Schöpfungsglaube ist auch Handlungsauftrag. katholisch.de. (zuletzt aufgerufen am
     04.07.2023)
DeNicola, E., & et al. (2015). Climate Change and Water Scarcity: The Case of Saudi
     Arabia. Arabi Annals of Global Health, 81(3).
Faruqui, N., & et al. (2001). Water management in Islam. UN University Press.
Human Rights Council Forty-eighth Session. (2021). Reports of the United Nations High
     Commissioner for Human Rights and Reports of the Office of the High Commissioner
     and the Secretary-General. Human Rights Situation in Palestine and other occupied
     Arab territories
.
Palestinian Central Bureau of Statistics. (2022). PCBS Presents the Conditions of
     Palestinian Populations on the Occasion of the International Population Day
.

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