Titelbild Energiesparen

Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine steigen die Kosten für Strom und Gas. Waschen, heizen und kochen sind plötzlich nicht mehr so selbstverständlich, wie sie vor kurzer Zeit noch waren. Die alexandria-Redaktion stellt dir sieben Tipps vor, mit denen sich leicht Energie und damit Kosten sparen lassen! 

Tipp 1: Das Backrohr nicht unnötig vorheizen

Bei einigen Rezepten wird empfohlen, das Backrohr vorzuheizen, noch bevor mit dem Schneiden und Vorbereiten einzelner Zutaten begonnen wird.

Dabei würde es völlig genügen, dieses erst einzuschalten, wenn z.B. der Auflauf bereits im Ofen ist. Ist der Ofen bereits auf 200° C vorgeheizt, während man noch mit anderen Teilen des Rezeptes beschäftigt ist, verschwendet man unnötig Energie.

Merkt man, dass das Abendessen schon beinahe durchgegart ist, bietet es sich an, das Backrohr abzudrehen und die Restwärme die letzte Arbeit verrichten zu lassen. Auch bei Kochtöpfen kann man für die letzten Minuten des Kochvorganges die Restwärme nutzen und so Strom sparen (und niemals vergessen, den Topf mit dem Deckel zu verschließen - somit geht Wärme nicht unnötig verloren und das Wasser kocht schneller).

Tipp 2: Kühlschrank und Gefrierfach abtauen

Jeder kennt es, alle ignorieren es: das Eis, das sich mit der Zeit an der Wand des Kühlschranks oder im Gefrierfach bildet. Tatsächlich ist es ein Stromfresser.
Abhängig vom Elektromodell und der Dicke der Eisschicht kann sich der Energieverbrauch des Geräts um 15 bis 45 Prozent erhöhen. Deshalb ist es ratsam, bei Eisbildung den Kühlschrank oder das Gefrierfach abzutauen. Immerhin können die Geräte bei einem 1- oder 2-Personen-Haushalt bis zu 10 Prozent des Stromverbrauchs ausmachen.

Außerdem kann man auch präventiv handeln, um zu verhindern, dass es überhaupt zur Eisbildung kommt. Wichtig dafür ist, die Lüftung des Kühlschranks frei zu halten. Diese ist entweder auf der Rückseite des Kühlschranks angebracht und gibt die Luft nach hinten ab oder ist nach oben gerichtet. Ein paar Zentimeter Abstand zur Wand und das Wegräumen von Weckgläsern oder alten Amazonkartons, die auf dem Kühlschrank abgestellt wurden, können bei häufiger Eisbildung Abhilfe schaffen.

Meistens entsteht die Eisschicht, wenn zu viel warme Luft in den Kühlschrank dringt. Diese kann mehr Wassermoleküle aufnehmen als kalte. Wenn warme Luft eintritt, kondensiert das überschüssige Wasser und setzt sich als Eis ab. Deshalb sollte die Tür nie zu lang offenstehen und die Dichtung eines alten Kühlschranks erneuert werden.

Tipp 3: Solarstrom nutzen - und zwar richtig

In diesem Herbst wird oft von Energiearmut gesprochen: Durch die russische Invasion der Ukraine drohen unsere gängigen Energiequellen Erdgas oder Öl zu versiegen. Dabei steht uns eine unerschöpfliche Energiequelle zur Verfügung: die Sonne.
Photovoltaikpaneele oder Sonnenkollektoren erzeugen Strom beziehungsweise Warmwasser, indem sie Sonnenlicht in nutzbare Energieformen umwandeln. Solche Anlagen helfen zwar nicht dabei, Energie einzusparen, sie schonen aber – passend zum Weltspartag – das Börserl.

Werden fossile Energieträger nur noch als Unterstützung der Sonnenkraft genutzt, schlägt sich das in einer geringeren Strom- und Gasrechnung nieder. Doch auch das Klima freut sich, immerhin ist Solarstrom so gut wie CO₂-neutral. Besonders bei europäischen Herstellern sind die Emissionen, die bei Herstellung und Transport anfallen, vergleichsweise gering.

Die Installation neuer Solaranlagen kostet Geld. Doch schon innerhalb von wenigen Jahren hat man genug Energiekosten gespart, um sowohl die Anschaffungskosten als auch die bei der Erzeugung freigewordenen Treibhausgase zu kompensieren – bei einer Laufzeit von etwa dreißig Jahren.

Besitzer:innen von Solaranlagen können noch mehr einsparen, wenn die ihren Tagesablauf mit der Sonne planen: Am Nachmittag liefert die Photovoltaik den meisten Strom. Soll die Wäsche in den Trockner oder das Geschirr in die Spülmaschine, ist jetzt der ideale Zeitpunkt.
Sonnenkraft ist also nicht nur gut fürs Klima und unsere energiepolitische Unabhängigkeit, sondern sorgt auch dafür, dass wir Geld sparen.

Solaranlage auf Dach

Tipp 4: Richtig waschen

Gerade in Zeiten der Pandemie sind Sauberkeit und Hygiene entscheidend, daher ist auch das richtige Wäschewaschen wichtig. Waschmaschine und Trockner können allerdings einiges an Wasser und Strom verbrauchen. Dabei ist es eigentlich ganz einfach, beim Wäschewaschen Energie und damit auch Geld zu sparen.

Am meisten Energie wird beim elektrischen Erhitzen des Wassers in der Waschmaschine verbraucht. Dabei erzielt jedoch das Waschen mit niedrigen Temperaturen (20°C-40°C) in der Regel den gleichen Grad an Sauberkeit und Hygiene wie heißes Waschen (60°C-95°C) - das gilt auch für Bett- und Unterwäsche.

Wäscht man seine Kleidung also beispielsweise mit dem 40°C ECO-Programm, mag das zwar ein Weilchen länger dauern, man hat aber gegenüber dem 60°C-Programm um die 30 Prozent Energie bei gleicher Waschleistung eingespart.

Um Keimbildungen in der Waschmaschine zu vermeiden, reicht es aus, einmal im Monat mit 60°C zu waschen. Beim Schleudern genügen 1.000 Umdrehungen, damit der Stoff sauber wird und nachher schnell trocknet. Wer die Wäsche am Wäscheständer lufttrocknen lässt und auf den elektrischen Trockner verzichtet, kann im Jahr mindestens 160 kWh Strom, also circa 50 Euro pro Jahr, einsparen. Die Waschmaschine sollte man erst dann anwerfen, wenn sie voll beladen ist, um weniger Waschgänge für die gleiche Ladung Wäsche zu verbrauchen.

Hier findest du eine Übersicht des Bundesministeriums für Klimaschutz (BMK) mit Tipps zum Kauf und zur Nutzung von Haushalstgeräten.
Mit dem Waschrechner kannst du außerdem deinen jährlichen Strom- und Geldverbrauch beim Wäschewaschen errechnen.

Waschmaschine und Kühlschrank

Tipp 5: Auf die Raumtemperatur achten

Wenn Gas teurer wird, steigen damit auch die Heizkosten. Dabei gibt es einige Tipps, die ohne viel Aufwand dabei helfen, die Raumtemperatur zu regeln.

Wer im Winter lüften will, sollte die Fenster nie länger als fünf Minuten offen lassen. Sonst kühlen die Wände ab und es braucht mehr Energie, um den Raum wieder aufzuwärmen.

Bei alten Türen und Fenstern kann Wärme verloren gehen, weil sie nicht gut abdichten. Dichtbänder gibt es in jedem Baumarkt. Sie helfen dabei, die Wärme im Raum zu behalten.
 
Man sollte auch darauf achten, Heizkörper freizumachen. Werden sie mit Möbeln verstellt oder mit Vorhängen abgedeckt, kann es zu einem Wärmestau kommen - die Wärme verteilt sich dann nicht optimal im Raum. Man sollte den Heizkörper also von allem unnötigen Ballast befreien.

Tipp 6: Sei kein:e Warmduscher:in!

Auch beim Duschen wird Energie verbraucht, nicht zuletzt, weil das Wasser geheizt werden muss. Wer mit Bedacht duscht, spart neben Energie auch Wasser und hilft damit der Umwelt.
Dabei hilft es schon, ein wenig kälter zu duschen - was nebenbei die Haut schont und die Abwehrkräfte stärkt.

Neben der Temperatur kann auch der Wasserdruck beim Einsparen helfen. Wer den Hahn nicht vollständig aufdreht, spart Energie.
Optional gibt es auch wassersparende Duschköpfe (Sparduschköpfe), die sich mit wenigen Handgriffen installieren lassen und weniger Wasser durchlassen. Wer sich einen solchen Duschkopf zulegen will, sollte die Verpackung lesen: Wassersparend sind die Duschköpfe ab fünf bis sechs Liter pro Minute.

Tipp 7: Den Mpemba-Effekt ausnutzen

Hast du auch schon einmal gehört, dass warmes Wasser schneller gefriert als kaltes? Dieses Paradox gibt es tatsächlich - in der Wissenschaft wird es Mpemba-Effekt genannt. Füllst du also zwei idente Eiswürfelbehälter mit warmem bzw. kaltem Wasser und stellst sie gleichzeitig in dein Gefrierfach, friert (kristallisiert) der Inhalt des ersten Behälters schneller ein.
Die Ursache dafür ist noch nicht wissenschaftlich geklärt.

Eine mögliche Erklärung lautet, dass größere Teile des warmen Wassers verdampfen und somit eine geringere Menge gekühlt werden muss. Steht also beiden Behältern die gleiche Menge an Energie für die Abkühlung zur Verfügung, konzentriert sich diese beim warmen Behälter auf eine kleinere Menge – somit geht der Prozess beim warmen Wasser schneller.

Benannt ist der Effekt nach dem tansanischen Wissenschaftler Erasto Bartholomeo Mpemba. Angeblich entdeckte er ihn bei der Herstellung von Speiseeis. In der Praxis wird dir der Effekt leider nicht allzu viel Energie sparen, da er vermutlich recht klein ist; aber für einen Fun Fact ist er allemal geeignet.

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